Sie bieten hier auf eine Perkussionsflinte mit interessanter Geschichte. Das Gewehr wurde von Kavanagh in Dublin hergestellt. Die Firma William Kavanagh & Sons; Wm & Jas Kavanagh; William Kavanagh & Son, Dublin, Irland ist gelistet als Waffenhersteller von 1796-1928. Siehe hierzu auch Heer - Der neue Støckel, Seite 612 und 613.
Das Gewehr hat am Schaft eine Monogramm-Platte mit den Buchstaben “GHL”und “49th Reg”. So lässt sich dieses Gewehr Georg Henry Lamb vom 49th (Princess Charlotte of Wales's) (Hertfordshire) Regiment of Foot zuordnen. George Henry Lamb ist am 15. Dezember 1848 der Royal Military Academy Sandhurst als Fähnrich der 49th Foot beigetreten. Er diente in dem Regiment, einschließlich der Zeit im Krimkrieg, und stieg nacheinander zum Leutnant (20. Januar 1851) und Hauptmann (29. Dezember 1854) auf. Er ging am 9. Januar 1857 in den Ruhestand und am 15. April 1857 heiratete er Caroline Charlotte Elizabeth Locke in Christchurch, Hampshire. Es ist also denkbar, dass er diese Flinte nach dem Ausscheiden im Januar 1857 oder zur Hochzeit im April 1857 als Geschenk und Andenken von seinen Kameraden erhalten hat. Nach seinem regulären Militärdienst war er an der britischen Miliz beteiligt und wurde in die 2. West Yorkshire Miliz (20. Oktober 1857) und später (27. August 1863) in das 10. Hampshire Volunteer Rifle Corps aufgenommen.
Im Krimkrieg 1853-1856 hat er die britische Krim Medaille mit den Spangen INKERMANN und SEBASTOPOL bekommen. Diese und weitere Medaillen von ihm wurden bei der Spink London Auction am 21. November 2013 versteigert.
Das “The Rifles Berkshire and Wiltshire Museum” (www.thewardrobe.org.uk) hat diese Informationen von Georg Henry Lamb auf Anfrage recherchiert. Die gesamte Dokumentation gehört ebenfalls zur Auktion und wird mitgeliefert.
Die Kavanagh Flinte hat einen Damastlauf im Kaliber 12 und sehr viele Teile sind edel graviert. Die Schlossplatte ist mit “KAVANAGH” graviert. Die Büchsenmacher-Familie aus Dublin war viele Jahrzehnte aktiv, siehe auch der neue Støckel. Das Schloss hat eine sehr gute Funktion, beide Rasten funktionieren einwandfrei. Das Gewehr hat Gebrauchsspuren, Patina und Lagerspuren, siehe Fotos, die auch Bestandteil der Auktion sind.
Aufgrund der vorgenannten Geschichte handelt es sich hier um ein einmaliges interessantes Sammler-Stück.
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