Meine Recherche ergab, ohne jegliche Garantie auf Richtigkeit, dass das hier vorliegende, eigentliche Faschinenmesser das in Frankreich am 12. Mai 1831 angenommene „Modele1831 Glaive des troupes à pied“ ist, das vermutlich sekundär in die Scheide eines Pionierfaschinenmessers des Königreich Hannover gesteckt wurde. Das eigentlich zugehörige Messer sah diesem allerdings sehr ähnlich aus, da von ihm inspiriert. Ab 1850 wurden die Pioniere des Ingenieurcorps, das aus einem Stab und zwei Kompanien bestand mit dem diesen Seitengewehren ausgerüstet, ab 1852 auch die Pioniere bei den Infanteriebataillonen.
Nicht aufpflanzbares Faschinenmesser mit einteilig gegossenem Messinggriff mit 27 umlaufenden Griffrillen, in der Mitte ausbauchend, trichterförmigem Hals und oval- kugeligem Knauf mit halbkugeligem Nietkopf, in dem die Angel steckt. Gerade Parierstange mit abgeflachter Mitte und beiderseits walzenförmigen Enden mit konzentrischen Rillen, auf einer Seite mit nicht vollständig erhaltenem Abnahmestempel "R" oder "B" unter Punkt in Oval. Gerade, zweischneidige, oben leicht taillierte Gratklinge mit mittiger Karpfenspitze und Scharten. Am Klingenfuß ist der Grat beiderseits abgeflacht und einseitig gestempelt mit "TALABOT FS. 18[]/ PARIS", darunter Abnahmestempel "R" in Kreis. Die Scheide, in der das Stück steckte, ist nicht zugehörig. Gelb montierte Lederscheide aus schwarzem Leder mit beiderseits eingetieften Rillen entlang der Ränder, mit angeklammerten Ortbeschlag, der unten in einem ovalen Knopf, oben einer geraden Kante endet. Der Mundbeschlag mit ovalem Tragknopf und angefaster Vorder- und in der Mitte wellenförmig ausgeschnittener Rückseite ist vorn an der Oberseits gestempelt mit "C. 88.".
Länge mit Scheide 660 mm, ohne Scheide 634 mm, Klingenlänge 483 mm.
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